Was ist der Unterschied zwischen Chiropraktik und amerikanischer Chiropraktik?

Auf den ersten Blick wirken beide Begriffe ähnlich – doch es gibt Unterschiede zwischen der klassischen Chiropraktik und der sogenannten amerikanischen Chiropraktik. In diesem Text erklären wir dir, worin sich die Ansätze unterscheiden und was das für dich als Patient*in bedeutet.

Klassische Chiropraktik – traditionell, manuell, individuell

Die klassische Chiropraktik, wie sie in Europa häufig praktiziert wird, basiert auf manuellen Techniken zur Behandlung von Blockaden in Gelenken, besonders an der Wirbelsäule.

Chiropraktor*innen und Chiropraktiker*innen arbeiten mit gezielten Impulsen, sanften Mobilisationen oder ergänzenden Weichteiltechniken. Die Behandlungsweise ist stark von der Erfahrung und Intuition des oder der Behandlerin geprägt und wird individuell auf die Bedürfnisse der Patienten abgestimmt

Ausbildungsweg in Deutschland

In Deutschland ist „Chiropraktik“ keine geschützte Berufsbezeichnung. Das bedeutet: Viele Behandlerinnen, die sich „Chiropraktiker*innen“ nennen, sind Heilpraktiker*innen, die einen mehrtägigen oder mehrwöchigen Kurs in Chiropraktik besucht haben. 
Diese Weiterbildung ist nicht mit einem Hochschulstudium vergleichbar und unterliegt keiner einheitlichen Qualitätskontrolle.

Amerikanische Chiropraktik – ganzheitlich, studienbasiert, technologiegestützt

Die sogenannte amerikanische Chiropraktik – auch „Chiropraktik nach US-amerikanischem Modell“ genannt – folgt einem anderen Ansatz und hat ihren Ursprung in den USA.

Ausbildung weltweit

Chiropraktor*innen (mit -or) haben in der Regel ein fünf- bis sechsjähriges Vollzeitstudium an einer spezialisierten Universität im Ausland absolviert. Solche Studiengänge gibt es z. B. in den USA, Kanada, Australien, der Schweiz und Dänemark. Das Studium umfasst u. a. Anatomie, Neurologie, Radiologie und klinische Praxis. In diesen Ländern ist der Beruf staatlich anerkannt und reglementiert, ähnlich wie bei Ärztinnen oder Physiotherapeut*innen.

Chiropraktor*innen arbeiten häufig mit modernen Analyseverfahren und speziellen Diagnosegeräten, um Wirbelsäulenfunktionen und Nervensignale exakt zu überprüfen. Die Behandlungspläne sind oft standardisiert und orientieren sich an evidenzbasierten Leitlinien. Der Fokus liegt nicht nur auf Symptombehandlung, sondern auch auf langfristiger Funktionsverbesserung und Gesundheitsvorsorge.

Unterschiede in der Philosophie

Während die klassische Chiropraktik oft symptomorientiert arbeitet – also gezielt bei Schmerzen oder Blockaden zum Einsatz kommt – verfolgt die amerikanische Chiropraktik einen präventiven Ansatz. 

Das heißt: Ziel ist nicht nur die Linderung von Beschwerden, sondern die langfristige Gesunderhaltung und Optimierung der Wirbelsäulenfunktion. Die Behandlung erfolgt deshalb oft in kurzen, regelmäßigen Sitzungen (z. B. zwei Mal pro Woche), mit dem Ziel, die Wirbelsäule dauerhaft zu stabilisieren und die Selbstheilung langfristig zu fördern. Es gibt meist ein genaues Behandlungsprotokoll mit vielen kleinen Justierungen über einen längeren Zeitraum.

Welche Methode ist besser?

Beide Ansätze haben ihre Berechtigung. Manche Patienten bevorzugen die klassische, intuitive Herangehensweise. Andere fühlen sich bei der strukturierten und technikgestützten Methode der amerikanischen Chiropraktik besser aufgehoben. Entscheidend ist, dass der oder die Chiropraktikerin qualifiziert ist, sich Zeit nimmt und die Behandlung transparent erklärt.

Welche Methode für dich die richtige ist, hängt von deinen Bedürfnissen und Vorlieben ab. 

Du hast Fragen? Wir – das Team von berlin-chiropraktoren.de – sind für dich da.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

neun − 9 =

Nach oben scrollen